Sperrstunde - eine gute Sache
In der Event-Scheune kann das letzte „normale“ Lied um 1:30 Uhr gespielt werden, danach bitten wir um allmähliche Verabschiedung der Gäste bei leiser Hintergrundmusik. Um 02:00 Uhr muss die Scheune geräumt sein.
Zu früh? Klar, für echte „Feierbiester“ ist diese Uhrzeit keine Option und sie sollten sich eine Location mit Open end aussuchen. Das ist total in Ordnung und für manche Brautpaare und ihre Gesellschaft ein absolutes Muss.
Genau richtig? Für alle anderen denke ich – ein klares JA. Wie schon erwähnt war ich kürzlich selbst Gast auf einer Hochzeit und habe den Ablauf des Tages noch gut im Kopf. Der Vormittag gefüllt mit letzten Vorbereitungen, gegen Mittag in die Kirche, Ankunft auf der Kernmühle, Kaffeetrinken, geselliges Beisammensein, unterhaltsames "Nageln", Abendessen, Hochzeitstanz, jede Menge Emotionen, Tanzen, ausgelassen feiern, Mitternachtsbuffet (mittlerweile hatte fast kein weiblicher Gast mehr die Schuhe mit den hohen Hacken an…), weiter tanzen, und allmählich macht sich eine gewisse Müdigkeit breit. Wein, Cocktails und Schnäpse werden bestellt, irgendwo halbvoll in Gedanken abgestellt, neu geordert. Alle sind ausgelassen, ein bisschen angetrunken, manche schon ein kleines bisschen enthemmt und mir drängt sich der Gedanke auf, dass das nahe Ende allen gut tun wird. Zumindest am nächsten Tag…
Unser Shuttle holt uns um 1:45 Uhr ab – gegen leisen Protest einiger sehr lustiger Gäste – aber alle kommen ohne Ausfälle gut zuhause an.
Und nicht nur mir wurde eines ganz klar: noch ein Stündchen länger und es wären unzählige Schnäpse, Cocktails und Liköre mehr getrunken oder zumindest bestellt worden. Der Alkoholpegel einiger Gäste wäre mächtig gestiegen und der Busfahrer hätte sicher seine liebe Mühe gehabt, die Gäste ohne Zwischenfälle nach Hause zu bringen. Irgendwie wäre das kein würdiger Abschluss einer wunderbaren Feier geworden.
Der Tag war lang – wunderschön – und hatte ein Ende, für das sich niemand am nächsten Tag zu schämen braucht. Das war perfekt!